Soll eine Festplatte oder ein PC ausgetauscht oder verkauft werden, stellt sich die Frage nach dem Verbleib der auf dem Gerät vorhandenen persönlichen Daten. Vielfach wird angenommen, dass ein einfaches Löschen über den Windows-Papierkorb oder das Formatieren der Festplatte alle Daten vernichtet. Ein weit verbreiteter Irrtum, denn mit einfachen Softwareprogrammen können diese Daten schnell wieder hergestellt werden.

Gelöscht ist nicht weg!

Dies ist möglich, da alle gängigen Betriebssysteme nicht die Daten selbst überschreiben, sondern vielmehr die Verweise (Inhaltsverzeichniseinträge) entfernen und die Datenbereiche der Festplatte, die von der gelöschten Datei belegt waren, als frei markieren, damit sie bei späteren Speicherungen wieder verwendet werden können. Die eigentlichen Daten der gelöschten Datei befinden sich weiterhin auf der Festplatte und ein Überschreiben erfolgt nur zufällig und unvollständig bei Bedarf. Mit Software-Tools lassen sich die Daten oftmals vollständig wiederherstellen. Für den Fall einer versehentlichen Datenlöschung ist dies ein willkommener Umstand, unter dem Aspekt des Datenschutzes mit dem Ziel Daten sicher zu entfernen ein Problem.

Weiterhin muss beachtet werden, dass viele Programme, auch das Betriebssystem, während der Arbeit sogenannte temporäre Dateien erzeugen, die anschließend wieder gelöscht werden. Diese Dateien enthalten vielfach die in den bearbeiteten Dokumenten enthaltenen Daten. Auch diese Dateien können mittels der entsprechenden Hilfsmittel wiederhergestellt werden und darin enthaltene Daten nutzbar gemacht werden.

Sicher löschen – aber wie?

Sollen alle Daten sicher und zuverlässig gelöscht werden, muss eine vollständige und unumkehrbare Löschung der Datenträger erfolgen. Dazu stehen zwei Varianten zur Verfügung:

• Physikalische Maßnahmen: mechanische, thermische oder magnetische Zerstörung
• Sicheres, mehrfaches Überschrieben der gespeicherten Daten

Physikalische Maßnahmen sind bei defekten Datenträgern erforderlich, wenn eine Löschung mittels Software nicht mehr möglich ist. Bei Verwendung der physikalischen Maßnahmen wird der Datenträger zerstört, so dass eine weitere Verwendung ausgeschlossen ist. Dazu können die Speichermedien soweit zerkleinert werden, dass sich aus den Resten keine verwertbaren Daten rekonstruieren lassen. Das Pulverisieren oder Abschleifen der Magnetschicht vom Datenträger ist ebenfalls denkbar. Die Erhitzung auf über 750°C oder das magnetische Durchfluten mit einem großen Magnetfeld zur Zerstörung der magnetischen Informationen kann ebenfalls in Erwägung gezogen werden, allerdings garantieren diese Verfahren keine zuverlässige Löschung, da sie nur dann sicher sind, wenn auch das Innere der Festplatte hinreichend erreicht wird (Wärme, Magnetfeldstärke).

Sicheres Überschreiben erlaubt die Weiterverwendung als Speichermedium und ist daher immer sinnvoll, wenn der Datenträger intakt ist und softwaremäßig gelöscht werden kann. Bei diesem Verfahren wird die komplette Festplatte mindestens einmal, bei sensiblen Daten besser mehrfach, mit Zufallszahlen überschrieben. Die Wiederherstellung durch einfache Softwareprogramme ist meist schon nach einmaligem Überschreiben nicht mehr möglich. Gegen ausführliche Analysen in Speziallaboren wird im Empfohlen die Medien mindestens 7-fach mit Zufallszahlen zu überschreiben.

 Was können Sie zur allgemeinen Sicherheit tun?

Am besten ist es immer, wenn sensible Daten gar nicht erst im Klartext auf dem Datenträger gespeichert werden. Diese Maßnahme schützt auch bei einem Diebstahl des Computers oder der Festplatte vor einem Datenmissbrauch. Dazu sollten mindestens die Ordner für eigene Dateien, temporäre Dateien und Sicherheitskopien verschlüsselt werden.

Was können wir für Sie tun?

Im Rahmen unserer Werkstatt-Dienstleistungen können wir Ihnen sowohl die sichere Datenlöschung per Software, als auch die sichere Vernichtung von Datenträgern auf physikalischer Basis durch einen zertifizierten Dienstleister anbieten. Zur Vernichtung nehmen wir nicht nur Festplatten, sondern auch andere Datenträger, wie Datensicherungsbänder (Streamer-Bänder), Disketten oder optische Datenträger an.